Das niederländische Königshaus ist eng mit der Geschichte Nord- und Mitteldeutschlands verknüpft. Im Südharz, auf Schloss Stolberg, hat sie ihren Ursprung. Denn hier wurde im Jahr 1506 Juliana von Stolberg und Wernigerode geboren. Sie verbrachte die ersten 13 Jahre ihres Lebens in der gräflichen Schlossanlage. Sie ist die Mutter von Wilhelm von Oranien und wird bis heute als die Ahnfrau der Oranier verehrt. Ein Besuch auf Schloss Stolberg hoch über der mittelalterlichen Fachwerkstadt ist ein Muss für alle, die der Oranierroute quer durch Deutschland und die Niederlande folgen.
Von Beginn des 13. Jahrhunderts bis ins Jahr 1945 war das Schloss Sitz der Grafen und Fürsten zu Stolberg. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte sich die ursprünglich mittelalterliche Burganlage zu einem Schloss mit Flügeln im Stile der Renaissance und des Barock. Auch Karl Friedrich Schinkel hat seine Spuren hinterlassen: Nach seinen Entwürfen entstanden das klassizistische Große Empfangszimmer und der Rote Salon. Ab 1951 diente das Schloss der Lehrergewerkschaft in der ehemaligen DDR als Erholungsheim. Nach der politischen Wende ging das Gebäude über mehrere Umwege im Jahr 2002 in den Besitz der Deutschen Stiftung Denkmalschutz über, die es seither sorgfältig saniert und restauriert.
Inzwischen sind einige Teile wieder der Öffentlichkeit zugänglich, so die Schlosskapelle, ein Teil des Fürstenflügels mit dem „Haus des Gastes“ und der Südflügel. Ein besonderer Höhepunkt sind die Gartenanlagen des Schlosses. Hier finden sich barocke und moderne Terrassengärten entlang des Schlossberges ebenso wie ein Waldpark mit Hirschallee und Hirschdenkmal. Diese sind Teil der Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt.