Die Entstehung der Pyramiden des Mansfelder Landes geht auf die Anfänge der regionalen Bergbaugeschichte zurück. Vor über 800 Jahren begannen die ersten Bergleute im Mansfelder Land Kupferschiefer unter Tage abzubauen, das anschließend zu Kupfer verarbeitet wurde. Auch Martin Luthers Vater, Hans Luther, war hier Ende des 15. Jahrhunderts als Hüttenmeister tätig. Damals gab es in der Gegend unzählige kleine Abraumhalden für das taube Gestein – das nicht verwertbare Material.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden große Zentralschächte angelegt, um abgetragenes Gestein zu sammeln. Zunächst wurde es zu sogenannten Flachhalden aufgeschüttet. Später entstanden darauf die imposanten Spitzhalden. Aufgrund ihrer charakteristischen Kegelform gab man ihnen den Namen Pyramiden des Mansfelder Landes.
Obwohl es eine Vielzahl von Spitzkegelhalden in der Region gibt, stechen vier aufgrund ihrer Größe besonders hervor: die Halden des Wolf-/Fortschrittschachtes bei Volkstedt in der Nähe der Lutherstadt Eisleben, des Ernst-Thälmann-Schachtes bei Hübitz, des Otto-Brosowski-Schachtes bei Augsdorf und des Thomas-Münzer-Schachtes nahe der Berg- und Rosenstadt Sangerhausen, die sogenannte Hohe Linde. Die Halde Wolf-/Fortschrittschacht und die Hohe Linde sind mit ihren 153 und 144 Metern die beiden höchsten Pyramiden. Oben auf der Halde des Thälmannschachtes wurde in den 1990er Jahren zudem ein Gipfelkreuz errichtet. Auf halber Höhe dieser Pyramide befindet sich außerdem das „Landschaftsauge“ – ein Kunstwerk von Rosemarie Ulrich.
Von allen vier Halden hat man eine herrliche Aussicht auf das Mansfelder Land, die man jedoch nur im Rahmen einer organisierten Führung genießen kann. Dabei lässt sich zudem die bemerkenswert vielseitige Flora und Fauna bewundern, die sich über die Jahrzehnte an und auf den Pyramiden entwickelt hat.