Der Stausee Kelbra ist eine Attraktion für sich und ganzjährlich ein beliebtes Ausflugsziel für Naturliebhaber und Erholungssuchende. Doch ein besonderer Höhepunkt ist die Winterrast der Kraniche an dem künstlichen Stausee am Nordwestfuß des Kyffhäusergebirges. Die Reise dieser anmutigen Zugvögel startet im Herbst in ihren skandinavischen Brutgebieten, wenn sie sich auf der Suche nach Wärme zu Zehntausenden auf den Weg nach Südeuropa und Nordafrika begeben.
Mit seiner beeindrucken Größe von bis zu 116 Zentimetern und seinem überwiegend hellen blaugrauen Gefieder löst der Kranich bereits in kleiner Anzahl Freude bei Beobachtern aus. Doch wenn sich mit trompetenartigen Rufen unzählige dieser Art ankündigen, dann bahnt sich ein einzigartiges Naturspektakel an, das Besucher aus ganz Deutschland in die Goldene Aue, am Rand des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz lockt.
Jedes Jahr bieten Mitarbeiter des Biosphärenreservats Karstlandschaft Südharz, des Naturparks Kyffhäuser und die Kranichranger des Talsperrenbetriebs im Oktober und November geführte Wanderungen an, um die Kraniche bei ihrer Winterrast am Stausee Kelbra zu beobachten. Die Touren dauern zwischen drei bis vier Stunden und beginnen nachmittags.
Tagsüber sind die Kraniche auf den Äckern der Umgebung auf Futtersuche. Das eigentliche Spektakel beginnt im sanften Licht der Abenddämmerung, wenn die Zugvögel aus allen Himmelsrichtungen in V-Formationen und mit lautem Getöse ihren Schlafplatz, den Stausee Kelbra, anfliegen. Während der geführten Wanderungen geben die Mitarbeiter Auskunft über den Vogel des Glücks, wie der Kranich auch genannt wird. Die Besucher werden außerdem zu speziellen Beobachtungspunkten geführt, wo sie die Tiere besonders gut sehen können.
Vor den geführten Kranich-Wanderungen sind Interessierte darüber hinaus herzlich eingeladen, die Ausstellung „Der Helmestausee: Ein Stausee – viele Interessen“ im Eingangsbereich des Strandbads Kelbra nahe des Campingplatzes „Seecamping“ zu besuchen.
