Marktplatz und Lutherdenkmal

Acht Straßen und Gassen führen die Besucher auf den Marktplatz von Eisleben. Ein Großteil der sich hier befindenden Gebäude wurde im 16. Jahrhundert nach dem großen Stadtbrand von 1498 erbaut.

Zu diesen Bauten zählt auch das Rathaus von Eisleben. Der zweigeschossige Bau wurde von 1508 bis 1532 errichtet und wies lange Zeit eine Kuriosität auf: Es gab keine Treppe innerhalb des Gebäudes. Mitarbeiter und Gäste konnten das obere Stockwerk bis ins 19. Jahrhundert nur über eine doppelläufige Freitreppe erreichen. Vor dieser Treppe ist eine kleine Figur des Knoblauchkönigs Hermann von Salm in die Mauer eingelassen. Dieser soll zwischen 1081 und 1083 als Gegenkönig zu Heinrich IV. einige Jahre auf der Eisleber Wasserburg verbracht haben.

Auf der Ostseite des Marktplatzes steht das Waagegebäude. Dieser Bau bestand einst aus dem mittelalterlichen Kaufhaus und der sogenannten Ratswaage. Hier wurde im Mittelalter das Kupfer der Hüttenmeister aus der Region gewogen. Ein weiteres besonderes Bauwerk am Marktplatz ist das auf der Südseite gelegene Hotel Graf von Mansfeld. Das Patrizierhaus aus dem späten Mittelalter kann auf eine spannende Geschichte zurückblicken. Hier verstarb Martin Luther am 16. Februar 1546.

Der Mittelpunkt des Eisleber Marktplatzes ist aber sicherlich das Lutherdenkmal, das am 10. November 1883 eingeweiht wurde. Die Bronzestatue wurde von dem namhaften Bildhauer Prof. Rudolf Siemering entworfen. Sie stellt den 37-jährigen Martin Luther zum Zeitpunkt der Verbrennung der Bannandrohung von Papst Leo X. im Jahr 1520 dar. In den Sockel der Statue sind vier Reliefs eingelassen: Drei zeigen Szenen aus dem Leben des Reformators, während die vierte eine Allegorie über die Reformation gegen die alte römische Kirche abbildet. 2016 wurde das Denkmal umfassend saniert.

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