Mit dem Bau der Jacobikirche wurde 1457 begonnen. Die dreischiffige Hallenkirche besticht durch wunderschöne, aufwendige Schnitzereien und Malereien. Letztere stammen zum Teil von Johann Andreas Bottschild aus dem 17. Jahrhundert. Diese wurden nach einem Dachstuhlbrand 1971 bei Restaurierungsarbeiten freigelegt. Auch der vergoldete Flügelaltar mit zwanzig geschnitzten Heiligenfiguren stellt eine Besonderheit dar.
Ein weiterer Höhepunkt ist die Orgel. Sie wurde 1726 bis 1728 von Zacharias Hildebrandt, einem der bedeutendsten mitteldeutschen Orgelbauer des Barock, geschaffen. In der Jacobikirche befinden sich zudem zahlreiche Begräbnisstätten wie die Grabdenkmäler von Caspar Tryller und seiner Frau Catharina Schillingstädt.
Bei dem „schiefen Jacob“ handelt es sich übrigens um den 61 Meter hohen Turm der Jacobikirche, der sich leicht nach Westen neigt. Die vergoldete Monduhr befindet sich auf der östlichen Seite des Turms und ragt als Wahrzeichen hoch über der Stadt Sangerhausen.
Während der friedlichen Revolution 1989/90 diente die Jacobikirche als große Versammlungsstätte in der Berg- und Rosenstadt.