Das Jahr 1974 war ein wichtiges für die Stadt Hettstedt, die wie alle Orte der Region stark vom Kupferbergbau und der Metallurgie geprägt war. Bisher wurden die großen metallurgischen Betriebe der Region zumeist mit Gas durch Kohlevergasung betrieben, was wiederum zu hohen Schadstoff-Emissionen führte. Mit dem Anschluss des Walzwerks Hettstedt und der Kupfer-Silber-Hütte an die russische Erdgasleitung „Nordlicht“ zu Beginn des Jahres 1974, nahmen diese Umweltbelastungen merklich ab. Darüber hinaus brachte der technologische Fortschritt auch Erleichterung für die Beschäftigten der Bergbauindustrie.
Diesem Fortschritt waren sich die Hettstedter schon früh bewusst, weshalb nur wenige Monate nach der Anbindung an die russische Erdgasleitung ein Denkmal geplant wurde, um dieses bedeutende Ereignis gebührend zu würdigen. Am 3. Oktober 1974 wurde das 10,5 Meter hohe Monument eingeweiht. Die Gestaltung übernahm der hallesche Künstler Otto Leibe, der einen aus mit poliertem Porphyr-Naturstein verkleideten Betonsockel und darauf einen sternförmigen Schaft aus Beton entwarf. Bekrönt wird der Obelisk von einer aus Bronze bestehenden Schale, in der Flammen aus Kupferblech lodern.
Der Platz vor der Flamme der Freundschaft wurde zu DDR-Zeiten für unterschiedliche städtische Ereignisse wie Feste oder auch Fahnenappelle genutzt. 2006 gründete sich der Förderverein „Flamme der Freundschaft e. V.“, der sich seitdem mit großem Engagement um den Erhalt des monumentalen Denkmals bemüht. Der Verein hat im Sockel ein kleines Museum eingerichtet, das über die Flamme der Freundschaft sowie den Bergbau und das Hüttenwesen informiert. Die Vereinsmitglieder organisieren zudem regelmäßig Veranstaltungen wie das traditionsreiche Flammenfest. Seit 2020 wird die Flamme in den Abendstunden in verschiedenen Farben angeleuchtet.